Textfelder zu Freud und Lacan
Im Zug der Unterwerfung unter die Sprache entstehen das psychoanalytische Subjekt ($) als „Sprechwesen“ und gleichzeitig damit das Objekt (a) als ein mit der Subjektwerdung verbundener Verlust an Genießen. In der ursprünglich gelebten Mutter-Kind-Dyade wähnt sich das infans als Ganzheit, im Entwöhnungsprozess trennen sich die Teile: Das Kind fällt quasi aus der Ganzheit mit der Mutter heraus und verliert dabei vier wesentliche Objekte, die in der ursprünglichen mythischen Einheit die „seinen“ waren und jetzt – psychoanalytisch betrachtet – als Objekte des Verlusts oder Abfalls oder als Restobjekte definiert werden: Es sind dies Brust, Kot, Blick, Stimme. – Das gespaltene Subjekt ($) und das dabei verlorene Objekt des ursprünglichen Genießens Objekt (a) ergeben das unauflösliche Fundamental-Phantasma, in welchem der Term Objekt (a) den Verlust des Subjekts symbolisiert. Bei Lacan repräsentiert Objekt (a) also jenen Teil des Realen, der bei der Einschreibung des Körperlichen ins Netz des Symbolischen als libidinöser/triebhafter „Rest“ übrigbleibt. Dieser irreduzible Rest lässt sich nicht domestizieren und treibt fortan als „Störenfried“ innerhalb der Ordnungen des Symbolischen und des Imaginären sein „Unwesen“. Er lässt sich weder abbilden noch sprachlich darstellen, ist so gesehen ein „sinnloses Etwas“, dass dennoch nicht geleugnet werden kann, weil es Auswirkungen im menschlichen Verhalten zeitigt. Dazu gehören die lebenslangen Wünsche und Phantasmen des Menschen, die auf die Wiederherstellung eines Gefühls von Ganzheit und psychischer Erfülltheit aus sind. Lacan nennt Objekt (a) deshalb auch „Objekt-Ursache des Begehrens“. Die vom Begehren erfassten phantasmatisch besetzten Objekte (reale Dinge und Menschen) reichen jedoch nie aus, um das Begehren zu stillen.
Ein ruinöses Genießen Medeas Schicksal und Geschick im Kontext des Argonauten-Mythos. Eine Analyse vor demHintergrund von Lacans „Diskurs des antiken Herrn“. Im Zentrum stehen das…
Müll und Objekt a. Materieller und psychischer Abfall. Zur Psychologie der Partialobjekte bei Freud und Lacan. Auswirkungen auf Ökologie und Charakter
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